
Review: Michael Segets
We Mavericks sollten nicht mit The Mavericks verwechselt werden. Das können sie auch nicht, wenn man sich die Musik anhört. We Mavericks sind ein aufstrebendes Duo aus Down Under, genauer gesagt stammt die Sängerin und Gitarristin Victoria Vigenser aus Neuseeland, während Multiinstrumentalist Lindsay Martin aus Australien kommt. Als Folk-Musiker können sie schon auf einige Erfolge in ihren Heimatstaaten zurückblicken und haben eine Auszeichnung von den australischen Troubadour Awards im Gepäck Bis Mitte Februar sind We Mavericks auf Europatour in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei stellen sie ihr zweites Album „Heart Of Silver“ dem Publikum vor. Erschienen ist der Longplayer mit zehn Eigenkompositionen bereits im Oktober letzten Jahres.
Die ersten Tracks der CD nehmen mich direkt mit. Der Titeltrack, das countryfizierte „All This Noise“ oder auch das mit mehreren Spannungsbögen versehene „The Bed You Made“ sind klasse Stücke, an deren Songwriting und Arrangements nichts auszusetzen gibt. Auch später findet sich auf dem Silberling mit „Wildfire“ ein weiterer Titel mit hervorragendem Drive, der von Julia Day (Schlagzeug) und Matt Nightingale (Bass) vorangetrieben wird. Die Songs bewegen sich zwischen Folk und Americana. Bei „Carefree“ mischen sich nochmal Country-Anleihen hinein.
Im Mittelteil des Albums tendieren die Tracks eher in Richtung Modern Folk, wobei der Sopran von Vigenser und Streichinstrumente sehr präsent sind. Rachel Johnston sowie Trent Arkleysmith an ihren Cellos und Marin an der Violine schaffen einen vollen Sound. Martin spielt neben Geige auch Gitarre, Mandoline („Paper Darts“) und Piano („Ballad Of A Firefly“). Die Tracks weisen oft mehrstimmige Passagen auf, bei denen Ruby und Lindsay Martin die Lead-Sängerin, die eine enorme Varianz in ihrer Performance beweist, begleiten. Bevor der Longplayer mit einem knapp zweiminütigen Instrumental („The Outro“) ausklingt, übernimmt allerdings Lindsay Martin bei „Hold Me“ einmal den vorderen Platz am Mikro.
We Mavericks verstehen sich in erster Linie als Folk-Duo. Dafür entwickeln einige Songs, die überwiegend am Anfang der CD versammelt sind, eine beeindruckende Dynamik. Victoria Vigenser setzt mit ihren variablen Gesang dabei besondere Akzente. Wenn sich in der laufenden Tour nicht mehr die Gelegenheit ergibt, eines der Konzerte zu besuchen, so garantiert „Heart Of Silver“ zumindest zuhause schöne Momente des Hörgenusses.
Eigenproduktion (2024)
Stil: Folk/Americana
Tracks:
01. Heart Of Silver
02. All This Noise
03. The Bed You Made
04. Carefree
05. Paper Darts
06. Bllad Of A Firefly
07. Balm In Gilead
08. Wildfire
09. Hold Me
10. The Outro