Alastair Greene – Standing Out Loud – CD-Review

Review: Jörg Schneider

„Standing Out Loud“ ist Alastair Greenes elfte Soloscheibe. Für die Aufnahmen reiste er eigens aus seiner Wahlheimat Austin, Texas, nach Nashville, Tennessee, um im Tonstudio von JD Simo acht der elf Albumsongs einzuspielen und zu produzieren. Die übrigen drei Titel „Temptation“, „Rusty Dagger“ und „Bulfrog Blues“ entstammen einer Session in Austin. Herausgekommen ist ein ehrlicher Blues Rock-Sound im Stil der beginnenden 70‘er Jahre, nicht zuletzt sicherlich auch Dank der Neigung des Produzenten JD Simo zu altmodisch klingenden Platten und der Vorbereitung von Greene, indem er sich extra für das Recording mit frühen Stones- und ZZ Top-Platten beschäftigte.

Gleich der Opener „You Can‘t Fool Me“ fetzt so richtig los, hart-rockig mit sägenden Gitarrenriffs und wilden Soli von Greene, der Song ist gleichsam die Blaupause für fast alles, was das Album sonst noch so zu bieten hat. Egal ob es „Slow Burn“ (ein eingängiger Midtempo-Rocker) „Only Do“ (mit einprägsamer gesanglicher Hookline), die Rocker „In Trouble“ und „Am I To Blame?“ (schrammeliges Intro und harte Riffs im Boogie-Rhythmus) oder der Titelsong „Standing Out Loud“ sind, es geht richtig zur Sache.

„Rusty Dagger“ ist mit einer Dauer von knapp 6 Minuten der längste Song des Albums, ein sparsam instrumentierter und gefühlvoller Slowblues mit dezent verhalltem Gesang. „The Last To Cry“ und „Trouble Blues“ spielen musikalisch auf ähnlichen Ebenen, ersterer rockig-ruhig mit deutlichen Bluesanteilen und sogar Slide GuitarSchnipseln, der andere eher bluesig mit rockenden Einlagen. Weniger basslastig, aber flott vorwärtsgehend kommt „Temptation“ daher und der Rausschmeißser, ein Cover des Klassikers „Bullfrog Blues“, beschränkt sich überraschenderweise im ersten Viertel auf den Einsatz einer akustischen Gitarre, bevor es dann doch wieder wild und mitreißend wird.

Mit „Standing Out Loud“ ist es Greene gelungen, eine Blues RockScheibe zu erschaffen, die förmlich den Geist der 60‘er und 70‘er Jahre verströmt; mit überwiegend kurzen, aber starken, vorwärtsgehenden Originalen und „Bullfrog Blues“, einem bärigen Coversong. Bärig, weil er in der bekannten Canned Heat-Version von deren Sänger Bob „The Bear“ Hite intoniert wird.

Alastair Greene beweist mit dieser Scheibe einmal mehr nicht nur seine virtuosen Gitarrenkünste an sich, sondern er weiß auch seine dynamischen Soli gekonnt in die zumeist kurzen Stücke zu integrieren. Für Bluesrocker gehört die Scheibe auf jeden Fall in eine gute sortierte Sammlung.

Mitte Mai kommt sein Album in die Läden und wir können uns sogar im Rahmen seiner Europatournee auf 18 Termine hier in Deutschland freuen.

Ruf Records (2024)
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. You Can‘t Fool Me
02. Slow Burn
03. Only Do
04. In Trouble
05. The Last To Cry
06. Trouble Blues
07. Am I To Blame?
08. Standing Out Loud
09. Temptation
10. Rusty Dagger
11. Bullfrog Blues

Alastair Greene
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