Bruce Katz Band – Connections – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Connections heißt die neue CD des Keyboarders Bruce Katz und sie ist, wie sollte es auch anders sein, stark keyboardlastig. Auch bewahrheitet sich mit Blick auf den Titel des Albums der Ausspruch „Nomen est omen“. Und in der Tat bringt die Musik, die Bruce Katz hier mit seiner teilweise neu besetzten Band zu Gehör bringt, Versatzstücke des Blues, R&B, Soul und Jazz zu einem sehr dynamischen Ganzen neu zusammen.

Bruce Katz beherrscht sein Instrument wie kaum ein anderer und mit seinem Können war er u. a. jahrelanges Mitglied der Gregg Allman Band. Da ist es dann schon fast eine logische Konsequenz, dass das Album in den legendären Capricorn Studios in Macon, Georgia aufgenommen wurde. Dem Studio also, von dem aus schon die Allman Brothers uns ihren Sound näherbrachten.

Eine weitere Verbindung zur Allman Brothers Familie ist, dass auch der Bassist Shaun Oakley, Enkel des Allman Brothers Bassisten Berry Oakley, auf dem Album mit von der Partie ist. Neu in der Formation sind hingegen Aaron Liebermann (Gitarre und Gesang) und der Schlagzeuger Liviu Pop.

Mit „Connections“ liefert das Quartett ein feines Album mit insgesamt elf recht langen Tracks ab (unter 4 1/2 Minuten geht da gar nichts), welches sich aber trotz persönlicher Nähe zu den Südstaatenrockern, stark von deren Mucke unterscheidet. Sieben Songs sind reine Instrumentalstücke, oft mit vielschichtig verwobenen Melodien und Tempi, manchmal etwas hektisch (z. B die leicht jazzigen „Where’s My Wallet“ und „All About That“) und dann wieder ruhiger („What I Feel“). Das Instrumental „Morning On Basin Street“ startet leicht verschlafen, geht dann aber in eine beschwingte Nummer mit vordergründigem und abwechslungsreichem Pianospiel über, während der Opener „Right Here Right Now“ gekonnt bekannte Boogie Woogi- Rhythmen variiert.

Bei soviel Piano und Keyboardgeklimper ist es dann wohltuend zwischendurch auch mal das eine oder andere Gesangsstück zu hören, zumal die die Stimme von Aaron Liebermann gut mit den Bluestunes harmoniert („Nighttime Stroll“, Sneaking Around“). In dem Rocker „Down Below“ erinnert seine Stimmlage und Intonation gar ein wenig an Steve Winwood. Aber auch in der Rock‘n‘Roll Nummer „Tides Are Turning“ kann Liebermann gesanglich überzeugen.

„Connections“ ist sicherlich kein Album das als leichte Hintergrundmusik funktioniert. Man muss sich schon darauf einlassen, um die vielschichtigen Keyboardrhythmen und Melodien, die in den einzelnen Songs, insbesondere den Instrumentalstücken, miteinander verwoben werden, genießen zu können. Was zugegebener Maßen allerdings auch recht anstrengend sein kann, sollte man sich nicht im passenden Mindsetting befinden. Auf alle Fälle aber ist Bruce Katz ein grandioser Keyboarder.

Label: Dancing Rooster Records
Stil: Blues

Tracks:
01. Right Here Right Now
02. Nighttime Stroll
03. Where‘s My Wallet
04. Morning On Basin Street
05. Down Below
06. Sneakin‘ Around
07. The Dream
08. All About That
09. Gary‘s Jam
10. Tides Are Turning
11. What I Feel

Bruce Katz Band
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