John Primer & The Teardrops – Teardrops For Magic Slim – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Am 23. Februar 2013 verstarb Magic Slim, die Ikone des Chicagoblues. John Primer, der von 1981 bis 1993 Mitglied von „Magic Slim and The Teardrops“ war, hat nun im letzten Jahr die Teardrops wieder zusammengetrommelt und mit Ihnen am 22. November in „Rosa’s Lounge“ in Chicago ein Konzert zu Ehren von Magic Slim gegeben.

Neben den noch lebenden Originalmusikern Jon McDonald (guitar), Earl Howell (drums), Danny O’Connor (Bass) und Lenny Media (ebenfalls drums) war auch Magic Slims Sohn Shawn Holt als Gastmusiker (guitar & vocals) mit von der Partie.

Daraus entstanden ist die wundervolle Live-CD „Teardrops for Magic Slim“, eine Reminiszenz an die verstorbene Chicago‘er Bluesikone mit insgesamt 12 Titeln alter Bluesmeister wie z. B. JB Lenoir, Willie Dixon oder Elmore James, um nur ein paar zu nennen.

Und wie es sich für eine Scheibe gehört, die die Musik von Magic Slim ehren und auch wieder unter jüngeren Bluesfans bekannter machen möchte, sind alle Tracks des Albums folgerichtig pure Chicagobluesnummern an denen Magic Slim sicherlich seine reine Freude gehabt hätte. Mal kommen sie als flotter Shuffle oder Boogie daher („Mama Talk To Your Daughter“, „Let Me Love You Baby“ oder „Look Over Yonder Wall“), mal aber auch als klassischer 12-Takter Blues („Every Night, Every Day“, „It Hurts Me To“, „TheThings I Used To Do“).

Und so bleibt wirklich nur zu hoffen, dass das Vermächtnis von „Magic Slim & The Teardrops“ nicht irgendwo in der schnelllebigen Musikwelt von heute untergeht, sondern auch zukünftig gelebt und geliebt wird. „Teardrops For Magic Slim“ legt jedenfalls den Grundstein dazu, nicht zuletzt wegen John Primers eindrücklichem Gitarrenspiel, bei dem man glauben könnte, dass Magic Slim auferstanden ist und wieder höchstpersönlich mit den „Teardrops“ musiziert.

Und natürlich auch wegen der geballten Power seiner Bandmates. Für Fans des Chicagoblues ist die Scheibe auf alle Fälle ein Must-Have, denn sie bekommen, was sie erwarten: puren Chicagoblues, so wie er früher gespielt wurde! Klasse! Das Album ist übrigens seit dem 24. Februar im Handel.

Blues House Productions (2023)
Stil: Blues

Tracks:
01. Mama Talk To Your Daughter (JB Lenoir)
02. Luv Sumbody (Jimmy Dawkins)
03. Every Night, Every Day (Jimmy McCracklin)
04. Ain‘t Doing Too Bad (D. Melone)
05. Buddy Buddy Friend (Aaron Corthern Reed)
06. Trouble Of My Own (Morris Holt)
07. Let Me Love You Baby (Willie Dixon)
08. It Hurts Me Too (Elmore James)
09. Look Over Yonder Wall (Elmore James)
10. The Things I Used To Do (Eddie Jones)
11. Before You Accuse Me (Ellas McDaniel)
12. The Blues Is Alright (Milton Campbell)

John Primer
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