Randy McAllister – Power Without Power – CD-Review

Selten hat meiner Meinung nach der Titel eines Albums so gut gepasst, wenn man alle Dinge, die man innerhalb eines Reviews heranzieht, in ihrer Gesamtheit betrachtet. Das ‚Corpus Delicti‘ ist in diesem Fall die neue Scheibe „Power Without Power“ des texanischen Musikers Randy McAllister.

McAllister ist seit Ende der Achtziger Jahre musikalisch unterwegs und hat sich seitdem den Ruf eines exzellenten Sängers und Songschreibers ohne kommerziellen Background erarbeitet. Dazu attestiert man ihm ein außergewöhnliches Können am Schlagzeug und an der Mundharmonika.

Was mir als erstes sofort gefiel, ist das wunderbar schwarz/weiß gestaltete Hochglanz-Cover. Man erkennt sofort, dass es sich um ein Unplugged-Werk handelt und selbst die beiden sehr ungewöhnlich erscheinenden, komplett schwarzen Seiten im Innencover wirken trotzdem irgendwie passend. Die relevanten Infos findet man allesamt auf der Rückseite.

Wenn man dann den Silberling in den CD-Player geschoben und die erforderlichen Hördurchgänge hinter sich hat, vervollständigt sich alles zu einem stimmigen Gesamtbild.

Auch wenn das instrumentelle Portfolio ergänzend zu McAllisters tollem Gesang hier im Groben und Ganzen nur auf akustische Gitarren und seine Harp reduziert ist, entwickelt sich eine enorme Intensität. Der Protagonist und die beiden involvierten Gitarristen Brandon Hudspeth (alle Tracks außer 2) und Howard Mahan (Track 2, Rhythm on 6, 7, 10) lassen eben auch ohne Verstärker hier ihre ganze geballte Kraft walten.

Jack McAllister (Track 1 und 6) und Heather Newman bei „Donnie Downer“ steuern noch dezente Backgroundvocals hinzu, auf letztgenannten Lied sind auch noch ein paar Percussiongeräusche wahrnehmbar. Ansonsten gibt es rein akustischen Blues mit all seinen Facetten, der oft auch durch Randys starke Stimme, die mich immer wieder an Malford Milligan (u. a. Storyville, Big Cat) erinnert, eine unterschwellig rockige als auch soulige Note erhält. In den Soloparts duellieren sich häufig filigran gespielte Akustikgitarren mit viel Slide und McAllisters wüst plusternde Harpeinlagen.

Am Ende erhält man mit „Power Without Power“ von Randy McAllister einen unterhaltsamen, authentischen, nie langweilig werdenden, voller Dynamik und Energie strotzenden Longplayer, den man aber auch durchaus gerne mal später in einer elektrischen Variante hören würde. Ein klarer Tipp für Bluesfreunde!

Da Randy allen kommerziellen Musik-Verbreitungskanälen den Rücken gekehrt hat, wird „Power Without Power“ nur über McAllisters Homepage zu erwerben sein.

Reaction Records (2022)
Stil: (Acoustic) Blues Rock

Tracks:
01. Surprise!!!
02. Face First
03. (Somebody) Ease My Troublin‘ Mind
04. Envy’s Embrace
05. Son
06. Sweet Spot
07. C’Mon Brothers And Sisters
08. Not Everybody Leaves (Her Words)
09. Donnie Downer
10. Clear My Head
11. Like Nothing Else

Randy McAllister
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