Tommy Z – Plug In And Play – CD-Review

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Review: Jörg Schneider

Seit seinem letzten Werk „Blizzard Of Blues“ hat sich Tommy Z glatte fünf Jahre Zeit gelassen, um ein neues Album zu präsentieren. „Plug In And Play“ liefert mit elf Songs eine knappe Stunde lang elektrischen Blues vom Feinsten. Selbst Tinsley Ellis prophezeit laut Flyer des Plattenlabels, dass Tommys neueste Scheibe eine der besten des Blues Rock-Genres in 2021 sein wird.

So neugierig geworden, hab ich die CD sofort in den Player gelegt und mit wachsender Begeisterung den elf Tracks des Silberlings gelauscht. Es beginnt und endet mit jeweils einem Instrumental. Der Titel des Openers „Pumpin‘ (Let‘s Have Fun!)“ ist sicherlich charakteristisch für das gesamt Album, versprüht er doch Spielfreude ohne Ende. Es geht mit einem soliden Gitarrengewitter und Freudenschreien los, um sodann in eine flotte Blues Rock-Nummer im Chicago-Stil mit treibenden Keyboardeinlagen überzugehen, eine Nummer so richtig zum Abzappeln, während der Rausschmeißer „Sticky Lips“ als acht Minuten langer, leicht jazzig angehauchter Blues daher kommt, wiederum mit einem furiosen Keyboard-Klangteppich im Mittelteil.

Dazwischen bietet die Scheibe viel Abwechslung in Form funkiger, bluesiger und rockiger Stücke. Funkige Anleihen weist z. B. der äußerst rhythmische Titel „Tommy Guns“ auf und „My Alarm Clock“ hat eine eindeutige Affinität zum Rock’n’Roll. Tommy Z kann aber auch anders: Der Slowblues „Please Come Back To Me“ verströmt mit jeder Note tiefe Verzweiflung und Trauer. Mit „Plug In And Play“ gibt‘s dann wieder eine ehrliche und fetzige Rocknummer auf die Ohren, bevor Tommy Z und seine Jungs mit „DYD“ wieder zu einem flotten und gut tanzbaren Chicago Blues wechseln.

Der beschaulich melodiöse Start von „X-Ray Girl“ lässt zunächst ein ruhiges Stück vermuten, allerdings entwickelt sich der Song im weiteren Verlauf dann noch zu einer schönen Blues Rock-Track. Und im Folgenden gibt es sogar noch Hard Rock- Zutaten. Der Titel „Scowler“ beginnt mit einem gewaltigen Bassintro, wie es Geezer Butler von Black Sabbath damals nicht besser hingekriegt hätte. Gemächlich und basslastig walzt der Song dahin und überrascht im letzten Drittel noch mit sphärisch-psychedelischen Gitarrenklängen.

Der nächste Track mit dem etwas eigenartig anmutenden Titel „Fur Elitist“ (ins Deutsche wahrscheinlich am besten als „abgehobene Erscheinung“ oder „elitärer Typ“ zu übersetzen) handelt vom Ende einer Beziehung, musikalisch mit quäkenden Gitarren und reichlich Keyboardsound umgesetzt. Im Gegensatz dazu ist „Aint’t Gonna Wait“ ein einfühlsamer Slow Blues, in dem sich immer wieder klare Gitarrenpassagen mit flirrenden Klangteppichen bestehend aus Leadgitarre und Keyboard abwechseln.

Eine gelungene, abwechslungsreiche Blues Rock-Scheibe also, versetzt mit leichten Einflüssen aus Jazz, Funk und Rock’n’Roll, immer beherrscht von Tommy Zs meisterhaftem Gitarrenspiel und teils wabernden, furiosen Keyboardklängen. Eine klare Kaufempfehlung für Liebhaber des Elektro Blues Rocks!

Label: South Blossom Records 2021
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. Pumpin‘ (Let‘s Have Fun!)
02. Tommy Guns
03. My Alarm Clock
04. Please Come Back To Me
05. Plug In And Play
06. DYD
07. X-Ray Girl
08. Scowler
09. Fur Elitist
10. Ain‘t Gonna Wait
11. Sticky Lips

Tommy Z
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