High South – Peace, Love & Harmony – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Wer sich das Coverfoto der neuen CD vom Nashville-Trio High South anschaut, dem dürfte in den regnerischen und kalten Wintermonaten in Deutschland erstmal mollig warm werden. Auch der Titel “Peace, Love & Harmony” kündigt schon mal einen wohligen Sound an.

“High South” bestehend aus Kevin Campos (vocals, acoustic guitar), Jamey Garner (vocals, acoustic guitar, harmonica) und Phoenix Mendoza (vocals, acoustic and E-guitar), haben sich in der Musikhauptstadt des Country niedergelassen und ihr drittes Album auf den Weg gebracht. Nach dem Debüt “Now” (2013) und dem Nachfolger “High South” (2015) sind ganze 15 Songs auf der neuen Scheibe vereint. Prominente Unterstützung erhielten sie von den Produzenten Josh Leo und Stan Lynch. Beide haben im Country- und Southern-Rock langjährige Erfahrungen; Lynch war z. B. von 1976-1994 der Schlagzeuger bei Tom Pettys Heartbreakern.

Dass die Band aus Nashville mit ihrem dritten Album den legendären Westcoast-Sound voll und ganz beherrscht, zeigt bereits der Titelsong “Peace, Love & Harmony”, der als erstes Stück einen Wohlfühl-Mix aus Country, Folk, stilsicherer E-Gitarre und Mundharmonika verbreitet. Die folgende Vorabsingle “Make It Better”, im unverkennbar deutlichen Soundgefüge der Woodstock-Ikonen von Crosby, Stills, Nash and Young, bietet einen Top-Song, dessen auch teils politische Textpassagen den damals zeitkritischen Lyrics in nichts nachstehen.

Mit “All We Need” floatet das nächste Stück wie bei einem Best-Of-Klassiker von “America”, der besonders leichtfüßigen Art – auch hier: feine Ohrwurm-Sounds in den Stilen alter Meister. In einprägsamen und bekannten Tonfolgen erinnert “Roll That Stone Away” ebenso an die Erfolge der Doobie Brothers, wie “Bad Girl”, das eine typische Tom Petty Nummer sein könnte und den Reigen der 70-er Jahre Revival- Songs weiterspannt.

Die Anspielungen auf die gute alte Zeit der US-amerikanischen Musik-Dominanz einer bisweilen verklärten Hippie-Kultur durchziehen das neue Album wie ein roter Faden und verleiten den Hörer immer wieder zu musikalischen Erinnerungsbildern. Ob “Moonlight On Sunset” als Eagles-beflügelte Ballade oder “Leaving California” als schwebender “America” Folk-Country-Song, alle Titel pflegen den dreistimmigen Harmony-Chorgesang und die wohlklingenden Sound-Effekte längst vergangener Festival-Jahre.

Die Fortsetzung alter Erfolgsgeschichten in artverwandten Synonymen, z. B. bei “Where We Are” und “Ghost Town” scheint eine erforderliche Zeitenwende anzumahnen, die inzwischen wieder nicht nur von vielen jüngeren Menschen gefordert wird. Seit 2015 sind High South auch regelmäßig auf den Bühnen in Europa unterwegs. Im März sind sie erneut auf großer Konzerttour in Deutschland. Das CD-Booklet ist sehr schön ausgestaltet mit allen Songtexten und Fotos.

Der neue “High South-Longplayer” erscheint zur rechten Zeit, um den baldigen Frühlingsanfang mit verblüffenden Westcoast-Sounds musikalisch zu unterstützen und die alte gesellschaftliche Forderung von “Peace, Love and Harmony” mit jungen Stimmen wiederbelebend auf den Weg zu bringen – ein erfolgversprechendes Projekt.

Eigenproduktion/High South Records (2020)
Stil: Country Rock

Tracklist:
01. Peace, Love And Harmony
02. Make It Better
03. All We Need
04. Roll That Stone Away
05. Love Ain’t Gonna Let You Down
06. Bad Girl
07. Get On Up
08. Let’s Get High
09. Everybody’s Getting High On Something
10. Moonlight On Sunset
11. Joshua Tree
12. Leaving California
13. Where We Are
14. Ghost Town
15. Change In The Wind

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