Devon Allman – The Blues Summit – CD-Review

Devon Allman waltet aktuell wieder auf Solopfaden, nachdem er zuvor ja auch schon mit Acts wie Honeytribe,  der Southern-Rock-Supergroup Royal Southern Brotherhood und der Allman Betts Band seine Bandtauglichkeit nachhaltig bewiesen hat.

Diesmal hat er diverse etablierte als auch angesagte Größen aus der Blues-Szene um sich versammelt und übernimmt hier eine durchaus prägnante, aber für seine doch ziemlich charismatische Persönlichkeitsstruktur (hat er ja wohl von seinem Papa Gregg geerbt), eher zurücknehmende Rolle auf diesem Werk.

Vor allem gesangstechnisch überlässt er den Gästen wie Jimmy Hall, Christone „Kingfish“ Ingram, Larry McGray, Jimmy Hall, Sierra Green und Robert Randolph neben ihren versierten instrumentellen Künsten, weitestgehend das Parkett und konzentriert sich mehr auf sein ebenfalls fundiertes Können auf der E-Gitarre.

Cleverer Weise und natürlich auch berechtigt, hat er sich als Namensgeber genau bei den drei Tracks die Position am Mikro gesichert, die auch den nachhaltigsten Eindruck (vermutlich nicht nur bei mir) hinterlassen werden: Zum einen beim mit Bläserunterstützung und E-Gitarren-Fills herrlich relaxt groovenden Opener „Runners In The Night“, dem atmosphärisch, mit einer markanten E-Hook rockenden „After You“ (dazu klasse weibliche Backgroundgesänge) und gegen Ende bei einer Killer-Cover-Version von „Little Wing“, die wirklich unfassbar gut gelungen ist.

Aber auch die Kompositionen, in denen o. a. Musiker zum Zuge kommen, hinterlassen ihre Wirkung. Klasse die frische Vokal- und Harp-Präsenz von Southern-Legende Jimmy Hall auf dem, mit einer schwer an „Midnight Rider“ erinnernden E-Hook unterlegten „Blues Is A Feeling“.

Das vom fröhlich slidenden Robert Randolph geführte, gospelige „Peace To The World“ sollte man allen Kriegstreibern dieser Erde direkt als Weckmusik in den Tag servieren, die würden da sicherlich auf andere Gedanken kommen, als täglich neues Leid auf diesem Globus zu produzieren…

Die soulige, streicher-umgarnte Ballade „Real Love“ wird von der grandiosen Gesangsperformance von Sierra Green bestimmt. Ebenfalls ein Highlight.

Das funkige „Gettin‘ Greezy With It“, „Wang Dang Doodle“ und das beschwingte „Hands And Knees“ stehen als Blaupause für den generellen Spaß, der hier beim Einspielen des Albums im Vordergrund stand. Nach dem „Little Wing“-Knaller lässt Allman das Werk mit einem atmosphärischen, E-Gitarren-dominierten Instrumentalstück ausklingen, das im hinteren Bereich noch von gekonnten Bass-, Saxofon- und Piano-Einlagen optimiert wird.

Devon Allman setzt auf seinem neuen Werk auf Diversifikation, in dem er unterschiedliche Strömungen wie Blues, Funk, Rock und Soul aber geschickt durch unterschiedliche Sänger zusammenfließen lässt. Er hält sich dabei eher als ‚Moderator‘ im Hintergrund, übernimmt dann bei ausgesuchten Stücken auch die Führungsrolle und setzt dabei seine unverkennbaren Akzente.

Insgesamt ein lohnenswerter kurzweiliger Longplayer, der vermutlich nicht nur in meinen persönlichen Rankings diese Jahres weit oben zu finden sein wird. Klasse gemacht!

Ruf Records (2025)
Stil: (Southern) Soul Blues Rock & More

01. Runners In The Night
02. Blues Is A Feeling
03. Peace To The World
04. Real Love
05. After You
06. Gettin‘ Greezy With It
07. Wang Dang Doodle
08. Hands And Knees
09. Little Wing
10. Midnight Lake Erie

Devon Allman
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