Adriano Batolba Trio – How Much Does It Cost, If It’s Free? – CD-Review

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Review: Jörg Schneider

Adriano Batolba ist wahrlich ein Tausendsassa: Er ist Gitarrist, Sänger, Komponist, Produzent und Musical Director in Sachen Rockabilly und Rock ‚n‘ Roll in Personalunion. Sogar Peter Kraus und Dick Brave & The Backbeats oder Boppin B. und The Baseballs haben seine Dienste bereits in Anspruch genommen.

Zwar gehört Rockabilly sicherlich nicht unbedingt zum Beuteschema des Sounds of South-Magazins, aber, soviel sei vorweggenommen, lohnt sich Batolbas neue Scheibe „How Much Does It Cost, If It’s Free“ garantiert auch für eingefleischte Southern Fans, die mal über den Tellerrand schauen wollen. Kurz gesagt, das Ding ist verdammt gut und verbreitet gute Laune ohne Ende!

Mit seinem frisch gegründeten Trio bestehend aus Falko Burkert (Kontrabass), Bernie Weichinger (Schlagzeug) und natürlich ihm selbst, er spielt standesgemäß die im Rock ‚n‘ Roll Business beliebte Gretsch-Gitarre, widmet sich Batolba den Wurzeln dieser Musikrichtung.

Zusätzlich heuerte Batolba für sein neues Projekt hochkarätige Gastmusiker an: die texanische Patricia Vonne (Sängerin, Schauspielerin und Schwester des Kultregisseurs Robert Rodriguez) verleiht dem Song „Habenera Baby“ mit Kastagnetten und Gesang einen gefälligen Latin-Sound, die britische Rockabilly Legende Darrel Higham (er hat u. a. schon mit Jeff Beck und Shakin’ Stevens gespielt) ist auf der Rock n’ Roll Nummer „Your Last Mistake“ zu hören und „The Silvrettes“ bereichern „How I Roll“ mit gospelartigen Background vocals.

Sehr schön auch der Titel „Love Means Trouble“, wie er von den Cramps wahrscheinlich nicht besser hätte gespielt werden können. Eher in Richtung Hillbilly gehen der Schwofer „Just Because“ und der Ohrwurm „Cotton In The Barn“. Ein total entspannender Country-Song ist das Banjo-beschwingte „Forever On My Mind“, bei dem sich mir unwillkürlich vor meinem geistigen Auge ein Bild aufdrängte, wie ich auf einer Blumenwiese liegend einen warmen sonnigen Sommertag verträume.

Auch die übrigen Stücke des Albums sind kleine Juwelen des Rockabilly bzw. Rock n‘ Roll. Alle Tracks des Werks sind fein arrangiert und kommen klar und sauber rüber. Die Scheibe versprüht musikalisches 50er Jahre Feeling pur, angereichert mit Hillbilly-, TexMex-/Latin- und Rhythm & Blues-Einflüssen. „How Much Does It Cost, If It’s Free?“ macht einfach nur gute Laune. Da möchte man gern mehr von hören.

ToBaGo Records/Rough Trade (2019)
Stil: Rockabilly

Tracks:
01. Last One On My List
02. Jaqueline
03. Love Means Trouble
04. Troublemaker
05. Your Last Mistake
06. Fame
07. Just Because
08. Hell Yeah !
09. How I Roll
10. Been There, Done That
11. Habanera Baby
12. Cotton In The Barn
13. Forever On My Mind
14. Secret Agent Man

Adriano Batolba Trio
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