Will Varley – Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me – CD-Review

Review: Michael Segets

Der Titel von Will Varleys siebten Studiowerk „Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me” hat es mir direkt angetan. Irren ist menschlich, wie man so schön sagt. Der Albumtitel regte mich jedenfalls dazu an, eine Besprechung von Will Varleys neuem Longplayer von ChatGPT erstellen zu lassen, um zu sehen, ob Maschinen auch Fehler machen:

„Der englische Singer-Songwriter Will Varley ist bekannt für seine eindrucksvollen Texte, die oft gesellschaftliche Themen, persönliche Geschichten und eine Prise Humor miteinander verbinden. Mit seiner charakteristischen Stimme und seinem akustischen Stil hat er sich eine treue Fangemeinde aufgebaut und gilt als einer der bedeutenden Stimmen in der aktuellen Folk- und Singer-Songwriter-Szene. Sein neues Album mit dem Titel „Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me“ ist ein weiteres Beispiel für seine Fähigkeit, tiefgründige und nachdenkliche Lieder zu schreiben. […] Das Album zeichnet sich durch seine eingängigen Melodien, ehrlichen Texte und eine emotionale Tiefe aus, die Fans und Kritiker gleichermaßen begeistert. Will Varley schafft es, komplexe Themen verständlich und berührend zu präsentieren […].“

Soweit der freundliche, doch ziemlich allgemein gehaltene Kommentar der Künstlichen Intelligenz, die mir zudem angeboten hat, ihren Text etwas kritischer zu formulieren. Das ist aber nicht nötig. Die Lyrics weisen Varley tatsächlich als versierten Songwriter aus. In eigenen Worten des Musikers geht es auf dem Album um den Versuch, Hoffnung und Frieden zu finden in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.

Zur musikalischen Seite seien aber noch ein paar Worte verloren: Der in Kent beheimatete Varley verfolgt auf dem aktuelle Longplayer weniger den akustischen Stil, der ihm von ChatGPT bescheinigt wird. Es finden sich zwar gelungene, instrumental reduzierte Tracks wie „Long Way Back To Now“ oder „Venus Returns“, aber die Folk-Anteile treten mehrmals hinter opulenter wirkenden Arrangements zurück. Während „Home Before The World Ends“ und „Everthing Has A Hearbeat“ in Richtung Pop weisen, findet Varley bei „Only Louise” sowie dem sanften Ausklang des Albums „Whatever‘s Left“ die richtige Mischung zwischen handgemacht und aufgepimpt.

Varley holt sich gelegentlich Unterstützung von befreundeten Musikern wie Dan Smith von Bastille auf dem Titeltrack und Billy Bragg. Die tiefe Stimme von Bragg in Kombination mit der von Varley sorgt bei „End Times“ für einen Gänsehautmoment. Den mit Abstand stärkste Track der Scheibe stellt allerdings die erste Single „Different Man“ dar. Brent Cobb diente hier wohl als Inspirationsquelle.

Auf „Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me” zeigt sich Will Varley erneut als tiefsinniger Songwriter. Das Album fällt weniger folkig aus, als man vielleicht erwartet. Neben den einzelnen akustisch gehaltenen Stücken sind aber weitere Beiträge vertreten, die für SoS-Leser*innen interessant sein könnten – allen voran die Single „Different Man“.

Folketown-MNRK UK – SPV (2025)
Stil: Singer/Songwriter

Tracks:
01. Long Way Back To Now
02. Different Man
03. Home Before The World Ends
04. Never Get Tired Of Loving You
05. End Times
06. Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me
07. Only Louise
08. Venus Returns
09. Everything Has A Heartbeat
10. Whatever’s Left

Will Varley
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