Louderdales – En El Valle De Los Perdidos – CD-Review

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Review: Michael Segets

Kaum aus dem Spanien-Urlaub zurück flattert die neue CD der Louderdales „En El Valle De Los Perdidos“ ins Haus, die auf dem spanischen Label Sleazy Records erschienen ist. Bei ihren Touren durch Europa knüpfte die Aachener Band anscheinend Kontakte zu den Iberern. Aufgenommen wurde das Album allerdings in den Fantasy Island Studios ihrer Heimatstadt.

Das Quintett verschreibt sich konsequent dem bereits auf „Songs Of No Return“ (2015) eingeschlagenen Country-Pfad, wobei die rockigen Anteile gegenüber ihrem Debüt etwas in den Hintergrund treten.

Einen durchweg gelungenen Einstieg bildet „A Bad One“. Joe Da Hoe hat für den staubtrockenen Country-Song die passende Stimme und Tommy Greed lässt diesen mit stimmungsvoller Percussion ausklingen.

Mit „Hard Times“ und „Glory Days“, bei dem Gitarrist Thomas Slowborn die Lead Vocals übernimmt, finden sich schnellere Nummern ebenso auf der Scheibe wie lockere Midtempo-Stücke. Zu diesen zählen „No Need To Complain“ und „Bad News From Home“.

Der genretypische Rhythmus wird von Doc Nic am Upright Bass und Tommy Greed am Schlagzeug beigesteuert. Die Gitarre von Oeli Cave könnte vom Sound auf „Going Home” auch Johnny Cash begleiten. Mit „Gotta Go“ weichen die Louderdales von den klassischen Country-Klängen ab und geben dem Track einen leichten Punk-Anstrich.

Auch die Songs, die sehr gut in das amerikanisch-mexikanische Grenzgebiet passen, sorgen für Abwechslung auf dem kurzweiligen Album. Hier ist vor allem „Slow Jack Greedo“ hervorzuheben, das mit galoppierendem Rhythmus, klirrender Gitarre und Backgroundgesang den Soundtrack zu einem Italo-Western liefern könnte.

Gleiches gilt für das kurze und knackige Instrumentalstück „Saludos De La Cueva Moca“. Oeli Caves Gitarrenintro leitet das von ihm komponierte Duett „When I Fall Asleep“ ein. Die helle Stimme von Jenny Don’t (Jenny Connors) steht dabei in einem interessanten Kontrast zu der von Joe Da Hoe.

Die überwiegende Zahl der Titel wurde von den Bandmitgliedern verfasst, wobei Thomas Slowborn die meisten Stücke beisteuerte. Die Louderdales covern „Just Like California“ von Old 97’s und Steve Earles „Outlaw’s Honeymoon”. Beim letztgenannten Song packt Joe Da Hoe ebenso wie bei fetzigen „Truckstop Butterfly” seine Mundharmonika aus, was nochmal besondere Akzente setzt.

Country aus deutschen Landen hat ja mit einigen Vorurteilen zu kämpfen. Die Begeisterung der Louderdales für diese Musikrichtung schwappt beim Hören des Longplayers über. Besonders dort, wo die Band Facetten jenseits der gängigen Trucker-Rhythmen zeigt, überzeugt sie. Die Texte drehen sich oft um Outlaws und dem Leben fern von zuhause und greifen damit genretypische Themen auf. Dabei stehen sie den Beiträgen aus dem Heimatland des Country in nichts nach.

Sleazy Records (2018)
Stil: Country

01. A Bad One
02. Hard Times
03. Just Like California
04. Going Home
05. Gotta Go
06. Glory Days
07. Outlaws Honeymoon
08. Slow Jack Greedo
09. When I Fall Asleep
10. No Need To Complain
11. Saludos De La Cueva Moca
12. Bad News From Home
13. Truckstop Butterfly

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