Miraculous Mule – Old Bones, New Fire – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Miraculuos Mule ein schon ein eigenartiger Name für eine Band. Und das halloweenartige oder dem mexikanischen „Día de Muertos“ entsprungene Cover ihrer neuesten CD „Old Bones, New Fire“ passt auch ganz gut dazu. Beides lässt somit eine besondere Mucke erwarten. Und die Erwartung wird nicht enttäuscht.

Die vier Briten (Ian Burns, Vocals und Drums; Patrick McCarthy, Bass, Banjo, Vocals; Alex Louise Petty, Drums, Vocals; Michael J. Sheehy, Gitarren, Gesang), die afroamerikanischen Gospel, Gefängnis- und Arbeitslieder sowie Hilly-Billy-Tunes als Einflüsse auf ihren Musikstil benennen, liefern tatsächlich eine musikalisch interessante, wenn auch sehr ruhige, Scheibe ab, die sich nicht einfach in eine bestimmte Schublade stecken lässt. Countryfied-Hilly-Billy-Gospel-Blues wäre eventuell eine treffende Beschreibung.

Obwohl sie sich selbst als Agnostiker, abtrünnige Katholiken und Ungläubige beschreiben, besitzt „Old Bones, New Fire“ teilweise eine nahezu religiöse Note. Jedenfalls vermitteln die gospeligen Melodien („I Know I’ve Been Changed“, nur mit Percussionunterstützung langsam vorgetragen; „O Death“ mit wunderschönem Gesang von Alex Louise Petty, „John The Revelator“, das hoffnungsvolle „You Got To Take Sick And Die“, weniger gospelig, aber balladesk mit religiösem Bezug) diesen Eindruck.

Bei anderen Songs kommen dann wiederum eher dezente Countryeinflüsse zur Geltung. Zu nennen wäre hier das aus der Singer-Songwriter Ecke stammende, leichte „We Got What We Deserve“, die ein wenig düstere Ballade „Butcher Boy“ mit Banjo gegen Ende des Songs und die Banjo-Honky-Tonk Nummer „Nobody/Nothing“, die mit einem beschwingten Rhythmus wie aus dem Off ertönt. Auch das harmonische „Fire In My Bones“ wirkt durch das Banjo als tragendes Instrument. Bei „City Of Refuge“ und „Sinnerman“ hingegen handelt es sich um ruhige, schöne und eingängige Balladen.

Alle Songs auf dem Album strahlen eine gewisse Wärme und Ruhe aus, welche durch die klangvollen Chorgesänge, teils im Background, teils im Vordergrund, betont werden. Das neue Album des wunderbaren Maultieres lädt definitiv nicht zu wilden Feierlichkeiten ein, ist aber für besinnliche Stunden oder ganz einfach zum Herunterkommen nach einem stressigen Tag bestens geeignet.

Label: Juke Joint 500
Stil: Countryfied-Hilly-Billy-Gospel-Blues

Tracks:
01. I Know I’ve Been Changed
02. Nobody/Nothing
03. City Of Refuge
04. We Get What We Deserve
05. Fire In My Bones
06. O Death
07. John The Revelator
08. Butcher Boy
09. You Got To Take Sick And Die
10. Sinnerman

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Juke Joint 500