The Bennett Brothers – Not Made For Hire – CD-Review

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Review: Jörg Schneider

Die hierzulande noch recht unbekannten Jimmy und Peter Bennett sind in den Staaten allerdings kein unbeschriebenes Blatt, sind sie doch in der Vergangenheit bereits zusammen mit B.B. King, Bo Diddley und anderen Blues-Größen aufgetreten. Nun haben sie ihr erstes eigenes Album „Not Made For Hire“ vorgelegt.

Die Scheibe wird von der Plattenfirma vollmundig damit beworben, ins Auto zu springen, die CD einzulegen und dann bei laut aufgedrehter Musik den Ausflug zu genießen, dabei aber kein Knöllchen wegen Geschwindigkeitsübertretung zu riskieren. Das hat mich natürlich neugierig gemacht und entsprechende Erwartungen auf zündende Beats geweckt.

Also bei der nächsten längeren Autofahrt rein mit der Scheibe in den CD-Player und die Lautstärke hochgedreht. Beim ersten Hören ist dann bei mir der Funke allerdings noch nicht wirklich übergesprungen, vielleicht lag’s am nieseligen Wetter oder an der Tatsache, dass mich die Reise nach Norden und nicht gen Süden führte. Bei wiederholtem Hören hat mir der Silberling dann jedenfalls doch noch ganz gut gefallen. Nur muss man wirklich nicht befürchten vor lauter Begeisterung einen Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens zu riskieren. Die Songs laden eher zum entspannten cruisen als zu temporeicher Fahrt ein.

Insbesondere gefallen der Opener „Junkyard Dog“, ein flotter Shuffle mit genretypischer quietschender Gitarre im Mittelteil, das relaxte southernartige „Hold On Tight“ mit absoluten Ohrwurmqualitäten und „Rocking Chair“, ein zum Tanzen einladender Gute-Laune-Boogie-Woogie.

Die übrigen Stücke kommen größtenteils als solide Blues Songs wie z. B. „I Just Don’t Want The Blues Today“ (mit schönen Sopran-Gesangseinlagen von Linda Pino) oder „How Long“ und R ’n B-Stampfern („Not Made For Hire“) daher.

Obwohl alle Songs des Album gut arrangiert und handwerklich ohne Fehl und Tadel sind, lässt die Scheibe dann aber nach einem starken Start für meinen Geschmack im weiteren Verlauf leider etwas nach. Bitte nicht falsch verstehen, insgesamt ist das Album nicht schlecht, andererseits aber auch kein Must-Have.

Die Bennett Brothers servieren mit ihrem Debütalbum solide Hausmannskost mit genretypischen Zutaten (wilde Gitarreneinlagen, untermalende Teppiche aus der Hammondorgel und satte Bassrhythmen), abgeschmeckt und verfeinert und angerichtet nach Southern Art. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Line up:
Jimmy Bennett – guitars, vocals
Peter Bennett – bass, vocals
Lee Falco – drums, vocals
John Ginty – hammond, pianos
Linda Pino – vocals on „I Just Don’t Want The Blues Today“
Mike Mclaughlin – backing vocals on „What’d I Do“

Showplace Music (2018)
Stil: Southern Blues

01. Junkyard Dog
02. Hold On Tight
03. I Just Don’t Want The Blues Today
04. Blues #9
05. What’d I Do
06. Rocking Chair
07. How Long
08. The Only Way To Be
09. Walk With The Devil
10. Not Made For Hire
11. I Got A Woman

The Bennett Brothers
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