Graham Nash – 24.09.2025, Tonhalle, Düsseldorf – Konzertbericht

In der gut gefüllten Tonhalle am Rheinufer in Düsseldorf ist die Ikone Graham Nash zu Gast. Das Ambiente der Halle mit einer beeindruckenden Akustik ist der passende Rahmen für seine „More Evenings Of Songs & Stories“ Tour. Er spielt nicht nur Songs aus seiner über 60-jährigen Karriere, sondern nimmt die Fans mit auf eine Zeitreise, und erzählt kurz deren Entstehungsgeschichte.

Dabei spannt sich der Bogen einer Zugfahrt in Afrika, die in zu „Marrakesh Express“ animierte bis hin zu „Immigration Man“ wo ihm die Einreise nach Kanada verweigert wurde. Mit einer gewissen Verwunderung schildert er, dass David Crosby, Stephen Stills und Neil Young einreisen durften, nur er nicht. Dabei gelingt es ihm mit seiner natürlichen Art den Fans das Gefühl zu geben, als seien sie selbst in den Situationen mit anwesend gewesen.

Neben den Stories kommt die Musik nicht zu kurz, die textlich Statements seiner Gefühlswelt sind, wobei er nicht mit Kritik auch am jetzigen System in Amerika spart, er aber auch Hinweise auf eine aus den Fugen zu geratende Welt gibt.
Mit seiner Musik lässt er dennoch das Drumherum vergessen und sorgt für einen Abend, den die Fans so schnell nicht vergessen werden. Dass er mit mittlerweile fast 84 Jahren auch die hohen Töne noch so trifft, ist in der Akustik der Tonhalle ein klangliches Erlebnis.

Dabei wird er von seinen Musikern unterstützt, dass der mehrstimmige Gesang von CSNY nicht zu kurz kommt. Nash selbst steuert neben den Leadvocals die akustische Gitarre, die Mundharmonika und das Piano bei und hat über die Jahre nichts von seiner Aura verloren. Schön ist, dass er seinen Musikern immer wieder die Möglichkeit gibt sich in Soloparts in den Vordergrund zu spielen.

Todd Caldwell begeistert an den Keyboards mit einigen Soli aber auch Klangteppichen mit zum Teil psychedelischem Flair, mit welchen er die Kuppel der Tonhalle einkleidet. Was Adam Minkoff und Zach Djanikian auf der Bühne treiben, zeigt die Klasse der beiden Multiinstrumentalisten. Sie wechseln sich am Bass, den Drums, akustischer und elektrischer Gitarre ab, wobei Djanikian noch einen draufsetzt und zur Mandoline und Saxophon greift.

So entwickelt sich ein Konzert auf höchstem musikalischem Niveau, was bei den letzten fünf Songs das Publikum aus den Stühlen reißt und mit Standing Ovations für eine tolle Atmosphäre sorgt, welche die Musiker sichtlich genießen. Es fällt schwer Highlights aus der Set-List hervorzuheben, jeder Song ist für sich ein Highlight. Ob es der Hollies Hit „Bus Stop“, „Soutbound Train“ oder das Joni Mitchel Cover „Woodstock“ mit jammenden Elementen ist, Nash gelingt es mit jedem Song die Fans zu fesseln, dass alle sprichwörtlich zum CSNY Stück „Find The Coast Of Freedom“ diese eben dieses Gefühl von Freiheit vermittelt bekommen.

Ein großartiger Künstler hat an diesem Abend gezeigt, dass man auch mit 83 Jahren ein würdevolles Konzert, mit erfrischend vorgetragenen Songs geben kann.

Line-up:
Graham Nash (lead vocals, guitar, piano, harp)
Todd Caldwell (keyboards, vocals)
Adam Minkoff (bass, drums, guitars, vocals)
Zach Djanikian (guitars, mandolin, drums, bass, saxophone, vocals)

Text & Bilder: Gernot Mangold

Graham Nash
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Tonhalle Düsseldorf

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