The Band Of Heathens – Live At Rockpalast 2009 – CD-/DVD-Review

Die 2005 gegründete aus Austin, Texas, stammende Combo The Band Of Heathens, vordergründig angeführt von Ed Jurdi, Gory Quist und Colin Brooks traten quasi mit ihrem 2008 erschienenen Debütalbum in mein Leben. 2009 sah ich sie zum ersten Male live im Weseler Karo. Es folgten fortan bis zum heutigen Tage recht viele Besuche u. a. in Venlo, Dortmund, Köln, etc.) und CD-Besprechungen.

Das hier als CR/DVD veröffentlichte Live-Werk fand im Rahmen des Rockpalasts noch im gleichen Jahr in der Bonner Harmonie statt und promotete das kurz zuvor auf den Markt gekommene Zweitwerk „One Foot In The Either„, das hier demnach auch den Schwerpunkt bei der Songauswahl darstellte.

Die durch Colin Chipman (The Resentments) und Seth Whitney ergänzte Band zeigte sich damals in ihrer absoluten Blüte, was dieser tolle Konzertmitschnitt auch nochmals nachhaltig vor Ohren und Augen führt.

Das besonders Gelungene ist aus meiner Sicht, dass die Setlist (natürlich auch mit diversen Tracks des Debüts bestückt), eine nahezu perfekte Aufteilung beinhaltete, sodass jeder der drei markanten Fronter (mit jeweiligem Platzhirsch-Potential), seine Talente in gerechter Weise präsentieren konnte.

Selten habe ich eine Band erlebt, wo die unterschiedlichen Gesangscharaktere so stimmig ineinander griffen, insbesondere natürlich bei den perfekten Harmoniegesängen. Brooks brillierte stimmlich als auch am Dobro sowie der Lap Steel, Quist mit seinem juvenilen Draufgängertum und tollem E-Gitarrenspiel, Jurdi als der Große Allrounder und eher ruhende Pol.

Wunderbar die Ohrwürmer „Say“ und „40 Days“ (als Abschluss),  das rockige, dezent stoneske und immer noch mein Lieblingsstück der Band, „“Heart On My Sleeve“ und  die Sachen wie u. a. „Hey Rider“ und das ebenfalls sehr melodische „Don’t Call On Me“, wo Chipman und Whitney die drei Jungs in furiose Instrumentalabschlüsse, voller entfachter Dynamik trieben.

Insgesamt ein höchst unterhaltsamer Gig, mit einem Top-Niveau, das bis zum heutigen Tag nach dem Ausscheiden von Colin Brooks (Quist und Jurdi führen die Truppe ja mit anderen Co-Musikern bis zum heutigen Tage weiter), wohl nicht mehr erreicht wurde.

Als Bonus gibt es noch den ‚Hit‘ „Jackson Station“ quasi unplugged performt durch die drei Burschen in einem Hinterraum der Harmonie. Wenn man bedenkt, dass schon wieder 16 Jahre seither vergangen sind, ist diese CD-/DVD-Kombination schon fast als ein tolles Zeitdokument zu betrachten. Absolut empfehlenswert!

MIG (2025)
Stil: Americana / Roots / Country Rock

Tracklist (CD+DVD):
01. What’s This World
02. Shine A Light
03. Nine Steps Down
04. Right Here With Me
05. Somebody Tell The Truth
06. Judas ‚Scariat Blues
07. Say
08. Hey Rider
09. Golden Calf
10. L.A. County Blues
11. Heart On My Sleeve
12. Don’t Call On Me
13. Unsleeping Eye
14. 40 Days

The Band Of Heathens
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MIG

James McMurtry – The Black Dogs And The Wandering Boy – CD-Review

Review: Michael Segets

Ende der 1980er wurde ich auf das Debüt von James McMurtry aufmerksam, das der von mir verehrte John Mellencamp produzierte. Die beiden folgenden Alben von McMurtry finden sich ebenfalls in meinem Regal. Um die Jahrtausendwende tut sich dann eine Lücke in meiner Sammlung seiner Werke auf. Erst seit „Just Us Kids“ (2008) verfolge ich seine Veröffentlichungen wieder. Mit seinem überragenden „The Horses And The Hounds” (2021) reifte der Entschluss, McMurtrys Diskographie zu vervollständigen. Bevor ich diesen Vorsatz umgesetzt habe, liegt ein neuer Longplayer des Texaners vor.

Die hohen Erwartungen, die das vorangegangene Werk schürten, erfüllt „The Black Dogs And The Wandering Boy“, auch wenn es nicht ganz an es heranreicht. McMurtry verfolgt weiterhin seine typische Mischung zwischen Americana und Roots Rock, die er mit der Unterstützung zahlreicher Gastmusiker*innen, darunter Sarah Jarosz, Bonnie Whitmore, Charlie Sexton und Bukka Allen, umsetzt. Don Dixon produzierte vor dreißig Jahren bereits „Where‘d You Hide The Body“ und übernahm die Aufgabe nun auch bei dem aktuellen Album.

Zwei Cover rahmen den Longplayer. „Laredo (Small Dark Something)“ von Jon Dee Graham (The Resentments) steht am Anfang, „Broken Freedom Song” von Kris Kristofferson am Ende. Dazwischen finden sich acht Eigenkompositionen von McMurtry. Unter diesen packen mich „South Texas Lawman“, „Pinocchio In Vegas“ sowie „Sons Of The Second Sons“ am meisten. Beim letztgenannten Track äußert McMurtry eine bissige Kritik am ideologischen Zustand der Vereinigten Staaten. Auch in anderen Texten greift er soziale und politische Verhältnisse mit scharfem Blick auf. So ist „Annie“ eine Reflexion des Anschlags auf das World Trade Center und des Umgangs mit ihm.

Neben den gesellschaftlichen Beobachtungen dient McMurtrys Familiengeschichte als Inspirationsquelle. Er greift Episoden und Gegebenheiten auf, die er bei seinem Storytelling in einen neuen Kontext setzt. James wuchs in einem kreativen Umfeld auf. Sein Vater Larry war Schriftsteller und Ken Kesey, der die Vorlage für „Einer flog über das Kuckucksnest“ verfasste, war ein Freund der Familie. Eine wieder aufgetauchte Bleistiftskizze von Kesey, die wohl den jungen James zeigt, wurde für das Cover verarbeitet. Der ungewöhnliche und etwas sperrige Titel des Albums geht auf eine wiederkehrende Halluzinationen von Larry McMurtry zurück, der vor seinem Tod an Demenz erkrankt war. In dem gleichnamigen Song liefert Tim Holt ein prägnantes Gitarrensolo.

McMurtry zitiert im Titeltrack eine Zeile von Weird Al Yankovic und greift für „South Texas Lawman“ auf ein Gedicht von T. D. Hobart zurück. Neben den literarischen Verweisen verarbeitet er auch aktuellere persönliche Erlebnisse. Jason Isbell , engagierte McMurtry als Support für eine Tour. Dieser Umstand wird auf „Sailing Away“ aufgegriffen und Isbell in den Lyrics ausdrücklich genannt.

James McMurtry hält mit seinem charakteristischen Folkrock den hohen Standard, den er mit „The Horses And The Hounds“ erreicht hat. Auch wenn der Vorgänger eine Nuance die Nase vorn hat, qualifiziert sich das von persönlichen Familiengeschichten geprägte „The Black Dogs And The Wandering Boy” mit seinen gesellschaftspolitischen Facetten für die Bestenliste des Jahres.

New West Records – Redeye/Bertus (2025)
Stil: Americana/Roots Rock

Tracks:
01. Laredo (Small Dark Something)
02. South Texas Lawman
03. The Color Of Night
04. Pinocchio In Vegas
05. Annie
06. The Black Dog And The Wandering Boy
07. Back To Coeur D’Alene
08. Sons Of The Second Sons
09. Sailing Away
10. Broken Freedom Song

James McMurtry
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New West Records
Redeye Worldwide
Bertus

Watchhouse – Rituals – CD-Review

Review: Michael Segets

Hinter Watchhouse verbergen sich Andrew Martin und Emily Frantz. Das Duo aus North Carolina trat früher als Mandolin Orange auf und schaut bereits auf eine mehr als fünfzehnjährige Karriere zurück. Das erste Album unter neuem Namen erschien 2021. Die Namensänderung mag überraschen, da der vorherige Longplayer von Mandolin Orange in den USA ziemlich hohe Chart-Positionen erreichte. Das Ehepaar identifizierte sich und ihre Musik allerdings nicht mehr mit dem alten Bandnamen aus ihrer Jugendzeit und so kam der Wechsel nicht aus ökonomischen, sondern aus künstlerischen Erwägungen zustande. Die Umbenennung tat der Beliebtheit des Duos keinen Abbruch.

Die Washington Post lobt Watchhouse als eine Band, der es gelingt, ein jüngeres Publikum für die Roots Music zu begeistern. Sie füllt renomierte Locations wie das Red Rocks Amphitheatre in Colorado oder das Ryman Auditorium in Nashville. Auch auf der angekündigten Tour macht das Duo dort wieder Station. Vielleicht bin ich nicht jung und modern genug, um mich für die Spielarten des Folk oder Americana Marke Watchhouse rundum zu begeistern.

Dank der Geige von Frantz eröffnet Watchhouse mit „Shape“ den Longplayer sehr stimmungsvoll. Auch die erste Auskopplung „All Around You“ weiß zu überzeugen. Das folgende „Beyond Meaning“ bleib sanft, obwohl das Schlagzeug mal einen akzentuierten Rhythmus vorgibt. Auf „Firelight“ übernimmt Frantz ausnahmsweise den Leadgesang. Ansonsten steuert sie meist die Harmonien bei wie bei dem Titelstück. Bei „Glistening“ setzt Watchhouse mal auf Shout And Response, wobei der Song selbst dadurch keinen richtigen Drive erhält. Nach dem vielversprechenden Einstieg plätschert das Album im Mittelteil vor sich hin.

Aufhorchen lässt dann nochmal das atmosphärisch dichte „Endless Highway (pt. 1)”. Diesem folgt „Sway – Endless Highway (pt. 2)“, das mit einer langen Instrumental-Passage ausklingt. Die Monotonie langer Autofahrten spiegelt sich so musikalisch wider. Zum Abschluss setzt die Bluegrass-Nummer „Patterns“ jedoch noch ein Ausrufezeichen. Martin begleitet sie auf seiner Mandoline, was einen neuen Sound auf die Scheibe bringt.

„Rituals“ ist ein Beispiel für die Schwierigkeit, der sich vor allem folkorientierte Longplayer gegenübersehen: Wie halte ich die Hörer*innen bei der Stange? Das Album hat ein paar gute Stücke zu verzeichnen und ein paar, die so mitlaufen. Die lyrischen Texte sind nicht durchgehend in fesselnde Kompositionen integriert und auch herausragende Tracks, die sich sofort in die Gehörgänge einbrennen, finden sich nur begrenzt.

Tiptoe Tiger Music/Thirty Tigers – Membran (2025)
Stil: Folk, Americana

Tracks:
01. Shape
02. All Around You
03. Beyond Meaning
04. Rituals
05. Firelight
06. False Habors
07. In The Sun
08. Glistening
09. Endless Highway (pt.1)
10. Sway – Endless Highway (pt.2)
11. Patterns

Watchhouse
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Thirty Tigers
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Little Feat – Strike Up The Band – CD-Review

Mit Little Feat verbinden Menschen meiner Generation sicherlich zunächst mal den Auftritt bei der legendären Premiere der Rockpalast-Nächte in der Essener Grugahalle, wo die Band den Mittelteil bildete, nachdem zuvor Rory Gallagher den bunten Reigen eröffnet hatte.

Reichhaltig bestückt mit charismatischen Musikern wie u. a. Lowell George, Bill Payne, Paul Barrere oder dem energiegeladenen Drummer Richie Hayward begeisterten sie mit einer Rockshow, die auf einem reichhaltigen Fundament diverser hier hervorragend ineinander greifender Stile wie Country, Americana, Jazz, Soul, Funk, Blues, Southern Rock und Boogie basierte.

Ihr kurze Zeit später veröffentlichtes Live Doppelalbum „Waiting For Columbus“ erreichte Platin-Status und gehörte damals zum Standard jeder gut sortierter Plattensammlung. Auch der Tod diverser Bandmates wurde bis zum heutigen Tage immer wieder kompensiert, mittlerweile zieht Gründungsmitglied Bill Payne die Fäden und hält den musikalischen Spirit des Ensembles weiter aufrecht.

In kreativer Hinsicht war es längere Zeit ruhig, nun gibt es „Strike Up The Band“ nach dreizehn Jahren wieder ein neues Studioalbum, das in der Besetzung Billy Payne (Keys), Fred Tackett an (guitars, voc), Kenny Gradney am Bass und Sam Clayton (percussion, voc) samt der jüngeren Mitglieder wie Scott Sharrard als Lead-Gitarrist und Sänger sowie Tony Leone (drums, voc) eingespielt wurde.

Dreizehn neue Stücke, die auch wieder für die anfangs beschriebene Diversität der Truppe stehen und nur so vor Spielfreude und Energie strotzen. Allein schon der Opener „4 Days of Heaven 3 Days of Work“ das slide-trächtige, swampige „Bayou Mama“ und auch die vorab ausgekoppelte flippig-launige Single „Too High To Cut My Hair“ vermitteln sofort den unwiderstehlichen Groove, für den der Name Little Feat seit je her bekannt ist. Souligen Southern Rock bietet das tolle „Midnight Flight“ – an dem Stück hätte Gregg Allman sicher auch seine helle Freude gehabt.

Der genau in der Mitte, quasi als Centersong platzierte Titelsong „Strike Up The Band“  wartet mit einer Gastpräsenz des angesagten Duos Larkin Poe auf, das wunderschöne weibliche Harmoniegesänge beisteuert. Hier kommen auch Band Of Heathens-Fans auf ihre Kosten, die sicherlich von weiteren Tracks wie „Shipwrecks“ und dem melodischen und wohl eingängigsten Track „Disappearing Ink“ begeistert sein werden.

Tex-Mex-Liebhaber kommen bei den variantenreich gestalteten „Bluegrass Pines“ (feat. Molly Tuttle, Larry Campbell & Teresa Williams) und dem fröhlich-beschwingten „Dance A Little“ auf ihre Kosten, delta-bluesig geht es auf „Running Out Of Time With the Blues“ zu.

Und wem das alles noch nicht genug ist, der bekommt am Ende noch ein typisches New Orleans-Feeling, pendelnd zwischen Trauer und unbändiger Freude, auf „New Orleans Cries When She Sings“ vermittelt.

Fazit: Bill Payne hat auf „Strike Up The Band„ weiterhin eine schlagkräftige Truppe um sich versammelt, die spielend leicht den bewährten erfinderischen Little Feat-Sound in die aktuelle Zeit transportiert. Little Feat hinterlassen hier ein großen musikalischen Fußabdruck und sind ein heißer Kandidat für das Album des Jahres! Dicke Kaufempfehlung!

Hot Tomato Productions, Proper / Bertus (2025)
Stil: Blues Rock and more

Tracks:
01. 4 Days of Heaven 3 Days of Work
02. Bayou Mama
03. Shipwrecks
04. Midnight Flight
05. Too High To Cut My Hair
06. When Hearts Fall
07. Strike Up The Band
08. Bluegrass Pines
09. Disappearing Ink
10. Love and Life (Never Fear)
11. Dance A Little
12. Running Out Of Time With the Blues
13. New Orleans Cries When She Sings

Little Feat
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Craig Finn– Always Been – CD-Review

Review: Michael Segets

In der Literaturtheorie gibt es flache Figuren, die eindimensional, ohne tiefere Charakterzüge dargestellt werden und lediglich einer erzähltechnische Funktion haben. Das Problem ist, dass diese flachen Figuren nicht nur in fiktiven Erzählungen auftreten, sondern einem auch in der Realität begegnen. Dieses Problem potenziert sich, sobald man ihnen nicht wirklich aus dem Weg gehen kann. Es ist daher durchaus nachzuvollziehen, wenn Craig Finn in seiner vorab ausgekoppelten Single „People Of Substance“ feststellt, dass er zu viel Zeit mit Leuten ohne Substanz verbracht hat.

Die Songtexte von Finn durchziehen tatsächlich Figuren, die durchaus komplexere Charakterzüge und Gedankengänge aufweisen. Das Storytelling ist die Stärke von Craig Finn. Nicht umsonst veröffentlichte er bereits eine Sammlung seiner Texte als Buch. Es sind Gedichte, die über ihre lyrische Qualitäten hinaus Geschichten erzählen. Mit „Always Been“ legt er nun ein Konzeptalbum vor, dessen Kern sich letztlich um Glaube, Liebe, Hoffnung dreht.

Widersprüchlichkeiten in ihrem Verhältnis zum Glauben und zur Kirche durchleben die Figuren in einigen Texten. So identifizieren sich die ehemaligen Priester bei „Bethany“ und „The Man I’ve Always Been“) nicht mehr mit ihrem Glauben und ihrem früheren Leben. Andere Scheitern an der Liebe wie das entfremdete Paar in „Luke & Leanna“ oder die Protagonisten, die ihren Verflossenen nachtrauert („I Walk With A Cane“, „Clayton“ „Postcards“). In anderen Lyrics („A Man Needs A Vocation“) scheint etwas Hoffnung durch, die trotz eigentlich verzweifelter Lebenslagen nicht vollständig aufgegeben wird. Diese kommt auch in einem wiederholten Vers in „Crumbs“ zum Ausdruck: „We’ll never win this war but maybe we can wait it out“.

Die insgesamt eher düsteren Texte kleidet Finn vor allem in der ersten Hälfte des Albums in rockige Arrangements. Mit „People Of Substance“, „Crumbs“ und „Luke & Leanna“ sind dort ganz starke Titel vertreten. In der zweiten Hälfte geht er mit „A Man Needs A Vocation“ und „Postcards“ erneut in den Uptempo-Bereich. An manchen Stellen ist eine Nähe zu Joe Grushecky festzustellen. Bei „Clayton“, einem der langsameren Tracks, können gar Parallelen zu Bruce Springsteen gezogen werden.

Insgesamt bietet der Longplayer eine ausgeglichene Mischung zwischen Rock und Balladen. Finn arbeitet wenig mit Refrains oder wiederkehrenden Textpassagen, was die Eingängigkeit der Songs nicht unbedingt fördert, aber auf den Stellenwert der Texte hinweist. Mit Ausnahme von „Fletcher’s“, bei dem er einen fast sechsminütigen Sprechgesang zelebriert, können alle Tracks auf der Habenseite verbucht werden.

Der Frontmann von The Hold Steady holte sich für seinen sechsten Longplayer unter seinem Namen neben Jonathan Low (Taylor Swift) am Mischpult einen weiteren Grammy-Gewinner ins Studio. Adam Granduciel produzierte das Werk und begleitete Finn beim Einspielen der Songs zusammen mit Mitgliedern seiner Band The War On Drugs. Finn geht im April auf eine ausgiebige Promotion-Tour durch die USA, bei der er Bob Mould supportet.

Craig Finn lotet die Ambivalenzen des Lebens und des Glaubens mit seinem hervorragenden Storytelling aus. Obwohl Finn bei der Hälfte der Songs seinem Rockerherz freie Bahn lässt, ist „Always Been“ eher eine Scheibe zum Hinhören und weniger zum Mitsingen. Dennoch kann auch in musikalischer Hinsicht eine Empfehlung mit gutem Gewissen ausgesprochen werden.

Tamarac Recordings – Thirty Tigers/Membran (2025)
Stil: Rock, Americana

Tracks:
01. Bethany
02. People Of Substance
03. Crumbs
04. Luke & Leanna
05. The Man I’ve Always Been
06. Fletcher’s
07. A Man Needs A Vocation
08. I Walk With A Cane
09. Clayton
10. Postcards
11. Shamrock

Craig Finn
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Thirty Tigers
Oktober Promotion

She Brought Me Gasoline – Songs From The Cliff – CD-Review

Review: Michael Segets

Die Pandemie machte so manchen Musikern einen Strich durch die Rechnung, so auch der kroatischen Band She Brought Me Gasoline, die pünktlich zu deren Beginn ihr erstes Album veröffentlichten. Der auf dem italienischen Go Country Label erschienene Longplayer „On Values And Trash“ (2020) erhielt zwar in der regionalen Fachpresse durchaus positive Resonanz, der Lockdown verhinderte aber eine weitere Promotion und so hält sich der internationale Bekanntheitsgrad der Band in Grenzen. Davon nicht entmutigt brachte She Brought Me Gasoline den Nachfolger „There Were Times“ (2022) und jetzt auch ihr drittes Album „Songs From The Cliff“ in Eigenregie heraus.

Neben der Bluesrockerin Vanja Sky findet sich nun auch eine Band mit kroatischen Wurzeln in der Interpretenskala von SoS. Das Quartett bestehend aus Songwriter und Sänger Kristijan Kevešević, Željko Platužić (Gitarre), Zlatko Ivanović (Schlagzeug) und Ivan Martinčić (Bass, Keyboard) kennzeichnet ihren Stil als eine Mischung von Blues, Americana, Country gepaart mit einem Underground-Flair. Falsch liegen die Jungs damit nicht. Der Sound der Scheibe ist auf jeden Fall erdig.

Mit dem Opener „Swirling Leaves” steigt das Album sehr stark ein. Gitarren, die die einen vom Mittelmeerraum direkt in den mittleren Westen der USA versetzt, bereiten den druckvollen Einsatz der Rhythmusgruppe vor. Die Rhythmus-Section leistet auch beim bluesrockigen „Sister“ ganze Arbeit. Keveševićs Gesang ist hier relativ gleichmäßig ohne große Varianz in Höhen und Tiefen, was aber der Anlage des Songs entspricht. Auch wenn man Kevešević vielleicht keinen außergewöhnlichen Stimmumfang zuschreiben kann, gefällt mir der Gesang des Leadsängers, der den Stücken einen besonderen Charakter verleiht. So bewahrt er beispielsweise „In The End“ davor, zu süßlich zu wirken.

Mit der Video-Auskopplung „The Last Rocket“ zeigt sich die Band von ihrer bluesigen Seite, wobei sich Kevešević an der Harp betätigt. Auf „Sugar“ greift er zum Banjo, was den Track in Richtung Bluegrass schiebt. Bei der sanften Ballade „Long Rivers“ und „Field Of Roses“ – eine runde Nummer im Midtempo – setzt She Brought Me Gasoline auf Country klassischer Machart. In der Gesamtschau deckt das Quartett also tatsächlich eine stilistische Bandbreite zwischen Blues, Country und Americana ab. Neben dem Auftakt und dem mittig platzierten, schön rumpligen „Poverty“ gibt es zum Abschluss ein weiteres Highlight des Werks. „Do We Still Feel Proud?“ ist eine semi-akustische Ballade, bei der Kevešević nochmal Gefühl in seiner Stimme legt.

Die Texte verbreiten eine gewisse Endzeitstimmung, die ja auch im Titel und dem Cover-Artwork durchscheint. „The Last Rocket“, eine moderne Arche Noah, empfiehlt beispielsweise, keine Menschen mit auf die Reise zu nehmen. „Sugar“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Mit Zucker kann man sich das Leben versüßen und über Katastrophen in der Welt hinwegsehen – solange es ihn gibt. Musik kann ebenfalls über schwere Zeiten hinwegtrösten und mit Blick auf die weltweiten Krisen durchaus eine Verbindung über Landesgrenzen hinweg schaffen. So gibt es auch in Sachen Roots Music nicht ausschließlich Amerika, was She Brought Me Gasoline mit „Songs From The Cliff“ belegen.

Eigenproduktion (2025)
Stil: Americana/Blues/Country

Tracks:
01. Swirling Leaves
02. The Last Rocket
03.Sugar
04. Sister
05. Poverty
06. A Field Of Roses
07. In The End
08. Long Rivers
09. Row, Row, Row
10. De We Still Feel Proud?

She Brought Me Gasoline
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Paul Thorn – Life Is A Vapor – CD-Review

Review: Michael Segets

Paul Thorn hat im letzten Jahr die sechste Dekade seines Lebens abgeschlossen. Ein Album wie „Life Is A Vapor“ kann auch nur jemand machen, der auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückblickt und weiß, wo er steht. Thorn nutzt das Album gleichsam als Rück- und Ausblick auf sein Leben. Bereits das Cover, gespickt mit Erinnerungsstücken sowie einem Grabstein, auf dem zwar das Geburtsdatum steht, das Todesdatum jedoch noch ausgespart ist, verbildlicht die Thematik des Werks.

Die Songstrukturen sind Old School, ohne angestaubt zu wirken. Die Titel haben einen wiedererkennbaren Chorus, was ich sehr begrüße. Gelegentlich wird eine Bridge und ein Gitarrensolo eingebaut wie beim starken „I’m Just Waiting“. Mehr braucht Thorn nicht, um seine Hörer einzufangen.

Das neue Album fällt rockiger aus als das vorangegangene „Never Too Late To Call“. Während auf der CD aus dem Jahr 2021 die Balladen überwogen, dreht Thron nun das Verhältnis um. Neben dem mit etwas Slide gewürzten Liebeslied „I Knew“ und dem akustisch gehaltenen, zum leichten Schunkeln einladenden Abschluss „Old Melodies“ finden sich zwar auch weitere Beiträge („Life Is A Vapor”, „Geraldine And Ricky“), die langsamer gehalten sind, der Grundtenor der Scheibe ist jedoch durch die flotteren Stücke geprägt. Diese werden mal ohne viele Schnörkel geradeheraus gespielt („I Love You Like A Cigarette“), mal geben Bläser den Stücken eine Prise Soul mit („Tough Times Don’t Last“, „She Will“).

Thorn verfolgt keine aggressive Spielart des Rocks. Die Songs scheinen Thorn locker von der Hand zu gehen und wirken entspannt, obwohl die Texte Tiefe haben. Die Lyrics sind dann auch der Punkt, die „Life Is A Vapor“ zu einem bemerkenswerten Longplayer machen. Die Geschichten und Gedanken sind aus dem Leben gegriffen und mit einer Prise Humor und überraschenden Einfällen gewürzt. Ein Beispiel aus „Chicken Wing“, das es mir besonders angetan hat, lautet: „I’m in the winter of my live. / I love my dog. I like my wife. /I wash the dishes. I sweep the floor. / I keep a 12 gauge behind the door.” Ich weiß nicht, ob Thorn einen Hund oder noch eine Frau hat, aber autobiographische Züge treten in den Texten auf. So verarbeitet er eine Erinnerung an seinen Mentor John Prine beim Titeltrack. Einen amüsanten Seitenhieb auf den gealterten Jackson Browne kann Thorn sich nicht verkneifen („Wait“). Wer im Glashaus sitzt …

Auch wenn das Leben nur Schall und Rauch ist, bleibt nichts übrig, als das Beste daraus zu machen und sich von Tiefschlägen nicht aus der Bahn bringen zu lassen. So könnte die Message lauten, die das Album des ehemaligen Profiboxers durchzieht. In Thorns Texten schwingt Gelassenheit und Zuversicht mit, die wahrscheinlich erst im gesetzteren Alter zu erreichen sind.

Für Paul Thorns „Life Is A Vapor“ kann eine uneingeschränkte Empfehlung für Hörer der reiferen Generation ausgesprochen werden. Das Album bietet gute Songs zwischen Americana und Rock, die der alten Schule folgen. Hervorragend sind die Texte, die Stories erzählen und dabei Lebensweisheiten mit einer Prise Humor verbreiten.

Prepetual Obscurity Records – Thirty Tigers/Membran (2025)
Stil: Americana/Rock

Tracks:
01. Tough Times Don’t Last
02. Courage My Love
03. She Will
04. Chicken Wing
05. Life Is Just A Vapor
06. Geraldine And Ricky
07. I’m Just Waiting
08. I Knew
09. Wait
10. I Love You Like A Cigarette
11. Old Melodies

Paul Thorn
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Thirty Tigers
Oktober Promotion

Garrett Bradford – Honkiest Of Tonkers – Part 2 – CD-Review

Review: Michael Segets

Sechs Wochen nach dem ersten Album lässt Garrett Bradford nun „Honkiest Of Tonkers – Part 2“ folgen. Der Grund für die seltsame Veröffentlichungspolitik liegt vermutlich in Bradfords künstlerischem Anspruch, zwei Seiten seines Songwritings klar voneinander abzugrenzen. Den einen Teil widmet er dem Country, wie er ihn mit Tennessee verbindet, den anderen verortet er in Texas. Von der Spielzeit hätten beide zusammen locker auf eine CD und wahrscheinlich sogar auf eine LP gepasst. Aber wer denkt in Zeiten des Streamings noch in diesen Kategorien?

Auf der aktuellen Veröffentlichung gewinnt Bradford deutlich an Profil als Songwriter. Trucker-Songs lässt er weg. Wohl streut er wie auf dem Vorgänger einen Track ein, der ganz in der Tradition des Country aus den 1950ern steht („Just A Little“). Thematisch greift er nochmal eine Reminiszenz an seinen Vater auf, der die musikalische Entwicklung von Bradford förderte. „Give Dad A Call“ ist ein ruhiges, nur mit akustischer Gitarre begleitetes Stück, dessen Inhalt wohl jeder nachvollziehen kann, der seinen Vater verloren hat.

Die tiefe Verbundenheit mit seiner Herkunft kommt bei einigen Titeln zum Ausdruck. Sein Hit aus dem Yellowstone-Soundtrack „This Way Of Life“ eröffnet in diesem Sinne das Werk. Bei „Firefly“ reflektiert er die Veränderungen, die in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten erfolgten – mit den entsprechenden ökologischen Nebenfolgen. Den Native Americans zollt Bradford seinen Respekt mit „Commanche Moon”. Die eingängige Up-Tempo-Nummer wird durch ein stimmungsvolles Intro eingeleitet und sticht unter den Beiträgen heraus.

Das Album ist also thematisch vielfältig. Dabei fehlen natürlich nicht die Beziehungsgeschichten. Auf „One Two Step“ nimmt ein langjähriges Paar nochmal einen Anlauf, die früheren, glücklicheren Zeiten wiederzubeleben. Pessimistischer schaut die Protagonistin von „She Loves Horses“ in die Zukunft. Von Männern enttäuscht, widmet sie sich ganz ihren Pferden, die treuer sind und weniger lügen. Bradford verpackt aus dem Leben gegriffene Stories in seine Songs. Etwas weiter weg vom realen Leben erscheint „Trouble In The Pines“. Durch den Rhythmus des Schlagzeugs bekommt die Rachegeschichte mehr Dynamik als die reduzierten Balladen, die insgesamt den Longplayer prägen. Der Track stellt letztlich das absolute Highlight des Werks dar, auf dem sich aber auch darüber hinaus beachtenswerte Titel finden.

Wer einen Faible für authentischen Country hat, liegt mit „Honkiest Of Tonkers – Part 1“ genau richtig. Für diejenigen, die an Stories und ruhigeren Americana-Songs ihre Freude haben, ist der zweite Teil der Album-Dublette die erste Wahl. Wie dem auch sei, Garrett Bradford zeigt, dass man ihn als Country-Musiker und Songwriter auf dem Schirm behalten sollte.

Eigenproduktion (2025)
Stil: Neo-traditional Country, Americana

Tracks:
01. This Way Of Life
02. Commanche Moon
03. Firefly
04. One Two Step
05. She Loves Horses
06. Just A Little
07. Trouble In The Pines
08. Give Dad A Call

Garrett Bradford
AristoPR

Ryan Bingham And The Texas Gentleman – Live At Red Rocks – Digital-Album-Review

Review: Michael Segets

2024 sind einige bemerkenswerte Live-Alben erschienen. Willie Nile, Jason Isbell und Steve Earle legten vor und nun reiht sich Ryan Bingham mit „Live At Red Rocks“ in die Liste ein. Digital ist das Konzert vom 25. Juni dieses Jahres bereits seit letzter Woche verfügbar. Vinyl und Silberlinge sind für den 22. November angekündigt. Dass das Publikum im restlos ausverkauften Red Rocks Amphitheatre leidenschaftlich mitging, lässt die Aufnahme erahnen. Jedenfalls fängt sie den frenetischen Jubel und die textsichere Begleitung – durchgängig bei „Nobody Knows My Trouble“ – des Hauptakteurs ein, der sich in sehr guter Form präsentiert.

Mit den beiden rockigen Stücken „Nothin Holds Me Down“ und „Jingle And Go“ von seinem letzten Longplayer „American Love Song“ (2019) nimmt Bingham das Auditorium vom Start an mit. Sehr stark ist das folgende „Top Shelf Drug”, das für mich neben „Hallelujah“ – eine Eigenkomposition von Bingham und kein Cover von Leonard Cohen – zu den Höhepunkten des durchweg überzeugenden Auftritts gehört. Neun Songs von seinem Debüt „Mescalito“ (2007) stehen auf der Setlist, wobei meine Favoriten „The Other Side“ und „Hard Times“ vertreten sind.

Natürlich darf auch sein mehrfach prämierter Hit „The Weary Kind“, der als Soundtrack zu „Crazy Heart“ bekannt wurde, nicht fehlen. Im Mittelteil des Konzerts setzt Bingham auf seine sanfteren, eher ein gemäßigtes Tempo anschlagenden Stücke. Hervorzuheben ist hier das Intro zu „Southside Of Heaven”, das er mit einer Mundharmonika bestreitet. Seine Spanisch-Kenntnisse lässt der in New Mexico geborene Songwriter bei „Boracho Station“ aufblitzen. Expressiver geht es zwischendurch bei dem zehnminütigen „Bluebird“ zu, bei dem einer gitarrendominierten Instrumentalpassage viel Raum gegeben wird. Zum Abschluss schlägt Bingham nochmal einen Bogen zurück zum rockigen Einstieg („Sunshine“, Bread & Water“).

Bingham legt bei seinen Studioveröffentlichungen keine besonders hohe Schlagzahl vor. Zurzeit ist er auf Konzerttour mit einem Tribute für The Last Walz von The Band und Robbie Robertson unterwegs. Mit von der Partie ist unter anderem Lukas Nelson. Bingham hat neben der Musik aber auch genug andere Betätigungsfelder für sich entdeckt. So besteht ein Dauerengagement bei der Fernsehserie „Yellowstone“, deren zweiter Teil der fünften Staffel gerade in Amerika anläuft. Darüber hinaus wirft er seine eigene Whiskey-Marke auf den Markt. Der Bourbon wird in Texas mit regionalen Zutaten produziert, ist dennoch in Zeiten des Online-Handles quasi weltweit zu erhalten. Aber auch ohne den edlen Tropfen lässt sich „Live At Red Rocks“ genießen.

Die Dopplung einiger Titel, die bereits auf seinem offiziellen Live-Album aus dem Jahr 2016 vertreten sind, mindert nicht die Qualität des aktuellen Auftritts von Ryan Bingham im Red Rocks Amphitheatre. Vielleicht hätte er seine neueren Stücke stärker berücksichtigen können, wie „What Would I’ve Become“ von seinem letzten Longplayer. Aber auch so bekommt man von einem souverän aufspielenden Songwriter eine Aufnahme, die die Konzertatmosphäre ohne Abstriche einfängt.

The Bingham Recording Company – Thirty Tigers/Membran (2024)
Stil: Americana, Roots Rock

Tracks:
01. Nothin Holds Me Down
02. Jingle And Go
03. Top Shelf Drug
04. The Other Side
05. Long Way From Georgia
06. Ghost Of Travelin’ Jones
07. Bluebird
08. Sunrise
09. Hard Times
10. Hallelujah
11. The Weary Kind
12. Southside Of Heaven
13. Boracho Station
14. Nobody Knows My Trouble
15. Sunshine
16. Bread & Water

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Harlem Lake – The Mirrored Mask – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Die Motivation der niederländischen Band Harlem Lake, mutig über die Grenzen musikalischer Genres hinauszugehen und eine couragierte Verschmelzung verschiedenster Stilrichtungen konsequent zu verfolgen, hat ihr in kurzer Zeit zum Durchbruch verholfen.

Bodenständig und – wie sie es selbst beschreiben – mit beiden Beinen in den “muddy lowlands” ihrer Heimat verwurzelt, stehen Harlem Lake zu ihren blues-geprägten Ursprüngen, die sie sehr einfallsreich mit Americana, Rock und auch Pop verbinden. Southern-rockige Töne tun manchmal ein Übriges, um die kraftvollen und leidenschaftlichen Kompositionen souverän in eigenständige Soundcollagen zu tragen. Obwohl erst 2021 gegründet, gelang es der Band aus der Großstadt-Gemeinde Harlemmermeer bereits 2022, den prestigeträchtigen Preis der European Blues Challenge abzuräumen.

Wesentlich hierfür waren der Erfolg ihres Debutalbums “A Fool’s Paradise” (2021) sowie u. a. mitreißenden Tour-Auftritte wie im Schwarzen Adler, Rheinberg. Mit der selbst produzierten Scheibe “Volition Live” (2023) – inkl. Horn-Section und Background-Vocals wurden 13 begeisternde Titel mitgeschnitten. Das nun vorliegende 2. Album “The Mirrored Mask” festigt die Blues-basierte, dynamische Spielweise von Harlem Lake und präsentiert eine abwechslungsreiche Songlist. Produzent Guido Aalbers (z. B. Coldplay, Muse, No Doubt) balancierte die Tracks zwischen modernen und klassischen Arrangements.

Höhepunkte, u. a. die drei Vorabsingles (“Fooled Again”, “Carry On” und “The Thoughts Of You”), die vom rasanten Rhythmus-Groove à la Dire Straits, über Little Feat-betonte Guitar-/Horn-Sounds bis zum gefühlvollen Americana-Epos, sind reichlich vertreten. Immer vorne dabei die mitreißende und emotional wandlungsfähige Stimme von Janne Timmer, die auch als Frontfrau die starke Präsenz der Band mit verkörpert.

Ein mächtiger Bläser-Hintergrund fordert im Titelsong die Leidenschaft der Leadgitarre und der Vocals offen heraus und animieret nahezu unausweichlich zum Abschluss bei den schnellen Partyrockern “Temptation” und “Jack In The Box” (mit sich austobenden Gitarren und Keyboards) zum Tanzen!

Mit ihrem Follow-up “The Mirrored Mask” haben Harlem Lake erneut eine Blues-rockende Scheibe vorgelegt, die ihre vielen musikalischen Farben talentiert und liebevoll mit Americana und Soul anreichert und standesgemäß die Rock’n’Roll-Tradition als Herausforderung versteht. Ab dem 11.10. tourt die Band quer durch die Niederlande und Deutschland, und ein Konzertbesuch bietet die passende Gelegenheit, das Album in physischer Form (CD oder LP) gleich mit nach Hause zu nehmen.

Jazzhaus Records (2024)
Stil: Blues Rock, Americana

Tracks:
01. Carry On
02. Fooled Again
03. To Tell You I’m Sorry
04. Beggars Can’t Choose
05. The Thought Of You
06. Crying IN The Desert
07. The Desert
08. Prelude
09. The Mirrored Mask
10. Temptation
11. Jack Is In The Box

Harlem Lake
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