Review: Stephan Skolarski
Es gibt sicher eine ganze Reihe internationaler Bands, die jahrelang touren und trotzdem die weltberühmte, niederländische Bühne des „Paradiso“ (Rolling Stones Konzert von 1995) nur von außen bewundern dürfen. „The Dice“ hingegen haben es bereits auf die alt-ehrwürdigen Bretter des Amsterdamer Kultur-Tempels geschafft. Die vier Southern-Rocker konnten dabei natürlich auch ihren NL-Heimvorteil ausspielen.
Nach einer Single-Veröffentlichung 2017 und dem rauen und gleichsam schnörkellosen Blues-Rock-Track „Smoking At The Smokestack“, der nicht nur durch die harten Gitarrenriffs, sondern ebenso durch seinen gospelartigen Background-Gesang überzeugen kann, kam im vergangenen Jahr die erste EP „Southern Grace“ heraus. Auf dieser Scheibe sind vier Eigenkompositionen, die einen weiteren Vorgeschmack auf einen möglichen Longplayer geben.
Der erste Song „Freed From The Gallows“ ist eine rasante Rock’n’Roll-Nummer, die mit intensiven Gitarreneinlagen und passend rauem Gesangsstil den Sound der CD prägt. „Cry Sister No More“ klingt hingegen jedoch eher wie eine 90er Brit-Pop-Hymne von Oasis und auch gesanglich ist man hier ebenfalls auf einer Wellenlänge mit Liam Gallagher.
Der groovige Titel „Bonnie And Clyde“ besticht durch die gekonnte Slide-Gitarre und einen schweren Sound, der an die Blues-Rocker Black Crowes erinnert. Das abschließende „Laid My Burdon Down“ rockt eindrucksvoll im mid-tempo-Bereich – ein lautstarker Southern-Rock-Kracher mit nachhaltiger Wirkung.
Insgesamt ist „Southern Grace“ eine frische und vielversprechende EP-Veröffentlichung, die den Fans des Südstaaten-Rocks eine neue, europäische Alternative bietet.
Eigenproduktion (2018)
Stil: Southern Rock
Tracklist:
01. Freed From The Gallows
02. Cry Sister No More
03. Bonnie And Clyde
04. Laid My Burden Down